Chronik
1890 bis 1920
Als Gründer des Vereines findet man in Aufzeichnungen Herrn Schuldirektor Michael Krenn, der im Jahre 1890 als junger Oberlehrer seinen Dienst in Weißkirchen antrat. Der Gesangverein, den er gründete, nannte sich "Weißkirchner Gesang- und Musikclub".
Michael Krenn war auch der erste "Chormeister" bis ihn 1921 sein Sohn Reinhard Krenn ablöste.
Der erste öffentliche Auftritt des "Gesang- und Musikclubs" fand wahrscheinlich am 2. August 1891 im Gasthof Eibensteiner statt. Aufführungen des Vereines waren besondere Ereignisse im Ort und die Proben eine wohltuende Abwechslung im Alltag dieser Zeit.
Die erste amtliche Bewilligung zur Bildung des "Männergesangvereines Weißkirchen, Steiermark" stammt vom 22. September 1909 und wurde von der Bezirkshauptmannschaft Judenburg ausgestellt.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs hörte die Vereinstätigkeit auf, und auch nach dem Krieg dauerte es einige Zeit bis der Chor wieder auflebte.
Das Gründungsabzeichen des Sängerclubs Weißkirchen aus dem Jahre 1891. Es zeigt die Lyra auf einem Band mit den steirischen Landesfarben und goldfarbenen Kordelklemmen.
Dieses Abzeichen stammt aus dem Nachlass von Herrn Hermann Schickh und befindet sich in der mehr als 1300 Abzeichen umfassenden Sammlung unseres Sangesbruders Udo Plattner.
1920 bis 1947
Im Mai 1920 fand der erste Liederabend nach dem Ersten Weltkrieg statt, zu dem man 10 Kronen Eintritt zahlen musste. Die tristen Verhältnisse der Nachkriegszeit und die herrschende Inflation erschwerten die Vereinstätigkeit. Die Eintrittskarte zum Liederabend im Jahre 1923 kostete 10.000 Kronen!
Bald gab es einen lebhaften Aufschwung des Männergesangvereines. 1928 fuhren die Weißkirchner Sänger zum Sängerbundfest nach Wien, wo die Freundschaft zum Gesangverein "Germania" Ingelheim/Rhein besiegelt wurde.
Ab dem Jahr 1935 gibt es keine Aufzeichnungen. Während des Zweiten Weltkrieges ruhte die Vereinstätigkeit.
Erst 1947 fand eine Sitzung statt, die die Auflösung des Vereines verhinderte und den MGV wieder gründete.
Dieses Abzeichen wurde vom Sängerverein Weißkirchen in der Zeit der Ersten Republik geführt. Es zeigt die Lyra auf einem breiten Stoffband mit den deutschen Farben und goldenen Kordeln.
1947 bis 1984
Nach den Wirren der Nazizeit musste sich der Verein völlig neu aufstellen.
Am 25. April 1948 gab es den ersten Liederabend unter der Leitung des Oberlehrers Matthias Offner.
Doch bald übernahm Engelbert Kuttner, der auch Kapellmeister der Weißkirchner Blaskapelle war, die Chorleitung. Unter seiner Führung veranstaltete der Männergesangverein viele Konzerte und wurde so zu einer bestimmenden Größe im kulturellen Leben des Marktes. Als Obmänner führten Anton Wöß, Gotthard Schaffer, Paul Tavolato und Klement Kaltenegger den Verein in dieser Zeit, während Anton Pristauz sein organisatorisches Talent bei Sängerfahrten und allen anderen Veranstaltungen zu beweisen hatte.
Mit dem Rücktritt von Bertl Kuttner als Chorleiter endete eine glanzvolle Zeit des Vereines und der Chor erlebte eine schwierige Phase.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr das Abzeichen eine Veränderung: Die Lyra wurde von nun an von Laub umschwungen, das Stoffband wurde durch ein stilisiertes Band am unteren Rand der Lyra ersetzt. Die deutschen Farben wurden jedoch vom Abzeichen der Ersten Republik übernommen.
Bis 1960 war dieses Abzeichen etwa 4,5 cm hoch, dann wurde es auf die heutige Größe von ca. 3 x 2,4 cm verkleinert.
1984 bis heute
1984 gelang es Obmann Klement Kaltenegger den Hauptschullehrer Hans Hofer für den Verein zu gewinnen. Als junger Chorleiter gelang es ihm, dem Chor eine neue Charakteristik und auch einen neuen Stil zu verleihen, und so zu neuen Höhen zu führen.
1989 wurde in Eigenregie das Probenlokal im Gasthaus Eibensteiner errichtet. Aus den ehemaligen Lagerräumlichkeiten wurde ein schmuckes Vereinsheim, in dem auch der Weißkirchner F-Einklang seine Proben abhält.
1990 feierte der MGV Weißkirchen sein 100-jähriges Bestandsfest. Mit zahlreichen Veranstaltungen und der Herausgabe einer Druckschrift wurde dieser Anlass würdig gefeiert.
Im Jahre 1997 übergab der langjährige Obmann Klement Kaltenegger die Vereinsführung an Walter Pristauz der bereits zuvor äußerst aktiv als Organisationsreferent wirkte. Klement Kaltenegger wurde zum Ehrenobmann ernannt.
1998 wurden unsere jetzigen Sängeranzüge angeschafft.
Nach 11 jähriger Obmannschaft in welcher der Verein unter der Federführung von Walter unzählige Aktivitäten, von Sängerreisen über Faschingsgaudi bis hin zu unseren legendären Hofsingen unternahm, übernahm Harald Rössler 2008 die Obmannstelle.
2022 übergab Hans HOFER - nach 37 Jahren als Chorleiter, in denen er den Chor sowohl im heimischen Kulturgeschehen als wertvollen Teil Weißkirchens etablierte, aber auch bei Reisen ins Ausland mit seinen Sängern überzeugen konnte, - den Dirigentenstab an Herby Bojer.
Herbert Bojer trat 1993 als Sänger dem MGV bei und verstärkte den Chor im 1. Bass und später im 2. Tenor. Er sang aber auch im Doppelquartett des MGV und führte jahrelang ein Quartett an. Am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz machte er seine Ausbildung zum Chorleiter und übernahm mit Freude und zur Freude der Sänger den MGV.
V.l.n.r.: VBgm. Helmut MAURER, Präs.Stv. Dr. Zuzana RONCK, Chl. Herby BOJER, Chl. a.D. Hans HOFER, Obm. Harald RÖSSLER
Unsere Ehrenzeichen
Obmann Harald RÖSSLER, Baumkirchnersiedlung 5, 8741 WEISSKIRCHEN, Mail: are-roessler-xya34[at]ddks-weisskirchen-steiermark.gv.at, Tel.: 0676 846933310
Chorleiter Herbert BOJER, Raiffeisengasse 26, 8741 WEISSKIRCHEN, Mail: are-herbert.bojer-xya34[at]ddks-ainet.at, Tel.: 0664/2510291